Haben Sie Anzeichen einer rheumatologischen Erkrankung?
Eine frühe Diagnose und Behandlung einer rheumatischen Erkrankung ist entscheidend für
den Verlauf der Erkrankung. Machen Sie den Rheuma Check!
Liebe Patientinnen und Patienten,
ab dem 18.09. bieten wir für unsere Patienten wieder COVID-Impfungen mit dem aktuellen angepassten Impfstoff an.
Gerne können Sie einen Termin bei Frau Dr.Popp in der Impfsprechstunde in Planegg vereinbaren.
Alle unsere Praxen sind über Weihnachten und Neujahr vom 23.12.2024 bis einschließlich 6.1.2025 geschlossen.
Ganz aktuell sind wir auf der Suche nach einem Rheumatologen (m/w/d) zur Krankheitsvertretung in unserer Praxis in Holzkirchen. Bitte wenden Sie sich bei Interesse gerne zeitnah an uns: management@rheumatologie-welcker.de.
Herzlichen Dank sagt das Team um Dr. Martin Welcker
Eine frühe Diagnose und Behandlung einer rheumatischen Erkrankung ist entscheidend für
den Verlauf der Erkrankung. Machen Sie den Rheuma Check!
Im Folgenden bieten wir Ihnen verschiedene Formulare, Informationen, Broschüren, hilfreiche Links und nicht zuletzt Antworten auf Fragen, die wir sehr häufig im Praxisalltag gestellt bekommen. So können Sie sich bereits vor einem Praxisbesuch umfassend informieren. Weitere Fragen klären wir dann sehr gerne persönlich bei Ihrem nächsten Praxisbesuch.
Bei den meisten entzündlich rheumatischen Erkrankungen handelt es sich um chronische, nicht heilbare Erkrankungen. Ausnahmen hiervon sind die Reaktive Arthritis, zum Teil die Gicht, einige virale Arthritiden oder die Polymyalgie rheumatica.
Bei den meisten Erkrankungen ist heutzutage aber die Remission, also die vollständige Krankheitsinaktivität, das wesentliche Behandlungsziel, welches durch den vorübergehend geplanten Steroideinsatz (so notwendig) und den Einsatz sogenannter Basistherapeutika (DMARD = Disease Modifying Anti-Rheumatic Drg) erreicht wird.
Durch den frühen Einsatz dieser Medikamente (»window of opportunity«), möglichst engmaschige Kontrolle (mindestens alle 3 Monate; »tight control«) und die konsequente Therapie bis zur Remission (s.o.) werden im Regelfall assoziierte Komorbiditäten von vornherein vermieden.
Durch diese Maßnahmen kann die Lebensqualität relativ rasch wieder hergestellt werden, die Mobilität normalisiert werden und die Lebenserwartung, welche durch die Erkrankung häufig statistisch reduziert ist, normalisiert werden.
Bei den meisten entzündlich rheumatischen Erkrankungen handelt es sich um chronische, nicht heilbare Erkrankungen. Diese bedürfen daher einer dauerhaften Therapie. Nur hierdurch können die negativen Folgen der Grunderkrankung verhindert werden.
Ziel der Behandlung ist immer die Remission. Kann diese nicht erreicht werden, ist die minimale Krankheitsaktivität erstrebenswert. Dieses Behandlungsziel kann bei den meisten Patienten auch erreicht werden.
Bei hochaktiver Erkrankung wird häufig ein Kortikosteroid eingesetzt. Dieses sollte nicht zu hoch dosiert werden (meist unter 20mg pro Tag) und innerhalb von 3 bis maximal 6 Monaten ausgeschlichen werden.
Der wichtigste Therapiebaustein sind die immunmodulierenden Medikamente. Es handelt sich hierbei um die csDMARDs, bDMARDs und tsDMARDs. Diese werden in der Sektion Medikation erklärt und erläutert.
Diese Medikation wird in vielen Fällen dauerhaft fortgeführt. Wichtig hierbei ist, dass dies nur für den Fall der guten Verträglichkeit gilt. Bei eingeschränkter oder nicht gegebener Verträglichkeit muss die Medikation verändert werden.
Bei kompletter Remission der Erkrankung, d.h. Fehlen jedweder Symptome über mehr als 6 Monate, kann im Einzelfall eine schrittweise vorsichtige Reduktion der Medikation (Reduktion der Dosis oder Streckung des Verabreichungsintervalls) durchgeführt werden. Man nennt dieses Vorgehen Deeskalation. Hierzu werden für die Rheumatoide Arthritis erste Studien (VERHO) durchgeführt.
Der Nutzen der Medikamente ist aufgrund ihres guten Effektes bei vorausgesetzt guter Verträglichkeit deutlich höher, als das Risiko einer möglichen unerwünschten Wirkung (»Nebenwirkung«) oder Komplikation. Wichtig ist, dass Medikamente im Falle der Unverträglichkeit oder Komplikation pausiert oder beendet werden.
Wir handeln im MVZ für Rheumatologie leitliniengerecht und auf der Basis der sogenannten »Evidenz-basierten Medizin«. Dies bedeutet, dass die Medikamente, welche wir einsetzen, in sogenannten randomisierten prospektiven Studien, also Studien, welche den Faktor Zufall und subjektiv verfälschte Wahrnehmung weitgehend ausschließen, eindeutig nachgewiesen haben.
Diese Voraussetzungen erfüllen die sogenannten alternativen Heilmethoden leider nicht. Homöopathie, Phytotherapie, chinesische Medizin, Ayurweda, etc. haben bisher leider keine oben genannten Voraussetzungen erfüllende Ergebnisse geliefert.
Zwar gibt es in Zellversuchen den ein oder anderen Hinweis auf entzündungshemmende Aktivität. Diese dürfen aber nicht einfach auf den Menschen übertragen werden.
In einer großen Cochrane Metaanalyse, welche viele Untersuchungen aus dem Bereich der Homöopathie zusammengefasst hat, zeigte sich eine Wirkeffizienz auf Ebene von Placebo.
Diese, auf den ersten Blick eigentlich enttäuschende Nachricht, hat aber auch einen positiven Aspekt.
Placebo zeigt bei einem Teil der Patienten, allerdings ohne Beeinflussung des Krankheitsverlaufes, ein besseres subjektives Befinden. Auf der Basis dieses Wissens besteht aus unserer Sicht somit kein Einwand gegen diesen ergänzenden Weg unter der Voraussetzung, dass die nachgewiesen wirksame Medikation nicht vernachlässigt wird.
Sofern also die evidenzbasiert wirksame Medikation umgesetzt wird, besteht aus unserer Sicht kein Einwand gegen eine ergänzende alternative Heilmethode, voraussetzend, dass diese per se nicht schädlich ist.
Jeder Rheumapatient bekommt viele unterschiedliche Hinweise auf den Einfluss von Ernährung auf rheumatische Erkrankungen. Leider ist die wissenschaftliche Grundlage der Aussagen bisher sehr eingeschränkt. Gleichwohl, ein paar grundlegende Aussagen können durchaus gemacht werden.
Als gesichertes Wissen darf gelten, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Einfluss auf die Krankheitsaktivität haben und die entzündliche Aktivität einbremsend beeinflussen. Während Omega-3-Fettsäuren Entzündungsprozesse im Körper vermindern, begünstigen Omega-6-Fettsäuren die Entstehung von Entzündungen. Unser Körper benötigt daher ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. (unter 3 : 1 kann das Verhältnis als entzündungsneutral angesehen werden.)
Letztlich ist die Empfehlung zur »Mediterranen Kost« die Umsetzung dieses Konzeptes. Dies bedeutet regelmäßiges Essen von Fisch, gelegentlich Fleisch, viel Olivenöl, Gemüse und Salate. Das heißt zudem, dass die Ernährung eine »gute« Verteilung von Fisch, Salat, Gemüse, Fett mit reduzierten Kohlenhydraten aufweisen muss.
Insgesamt ist es wichtig die Zufuhr von Kohlenhydraten zu begrenzen. Kohlenhydrat-reiche Ernährung fördert insgesamt die pro-entzündliche Stoffwechsellage. Zudem ist die Normalisierung des Körpergewichts zum Schutz der Gelenke unter Erhalt der Muskulatur von großer Bedeutung. Es gibt valide Hinweise, dass intermittierendes Fasten (bitte nur unter ärztlicher Kontrolle!) den entzündlichen Prozess allgemein reduziert.
Medikamente können als Tablette, Spritze (unter die Haut, in den Muskel, in die Vene) oder als Infusion verabreicht werden. Grundsätzlich können bei der Verabreichung vieler Medikamente die Wünsche und die Vorstellungen der Patienten berücksichtigt werden.
Die Verabreichung als Spritze hat einige wichtige Vorteile:
Hierdurch wird der Magen-Darm-Trakt entlastet bzw. nicht erst belastet. Die verabreichte Medikation wird zu 100 % vom Körper aufgenommen. Bei der Einnahme von Tabletten ist die Resorption über den Darm nicht garantiert und teilweise stark variierend.
Schnelligkeit des Wirkeintritts:
Es gibt Medikamente, welche schnell, innerhalb von Minuten bis Stunden wirken, und Medikamente, welche Wochen und Monate bis zum Wirkeintritt brauchen. Kortikosteroide und Schmerzmedikamente wirken in der Regel relativ schnell. Daher werden diese Substanzen gerne für die Akutbehandlung eingesetzt. Aufgrund des Komplikationsrisikos, welches über die Dauer der Einnahme steigt, wird versucht diese Medikation im Lauf der Zeit zu vermeiden.
Immunmodulierende Medikamente, hierzu gehören die Basistherapeutika (disease modifying drug, DMARD) wie Methotrexat und Leflunomid, aber auch Chloroquin, benötigen ca. 8 – 12 (bis 24) Wochen zum vollständigen Wirkeintritt. Neben ihrer Wirkung haben diese Medikamente den Vorteil, dass sie den Krankheitsverlauf bei Wirksamkeit dauerhaft stabilisieren (Ziel der Remission) und bei gegebener Verträglichkeit die Komplikationswahrscheinlichkeit über die Zeit nicht relevant ansteigt. Ist das Medikament verträglich, kann es unter Beachtung der grundsätzlichen Kontrollparameter ohne zusätzliches Risiko dauerhaft verabreicht werden. Bei Steroiden und NSAR steigt über die Dauer der Anwendung und die damit steigende Summendosis die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation.
Biologika, welche subkutan oder intravenös verabreicht werden, stehen bez. des Wirkeintritts zwischen Steroiden und klassischen DMARDs.
Für die subkutane Verabreichung stehen bei vielen Substanzen sogenannte Autoinjektoren (PEN) zur Verfügung. Diese erleichtern die selbständige Verabreichung der Medikamente und stellen, da die Spritze nicht mehr thematisiert werden muss, häufig einen wesentlichen Vorteil im täglichen Umgang dar.
Die Spritzen bzw. PENs können auch auf Reisen mitgenommen werden. In der Regel sollte dies gekühlt erfolgen. Für einen gewissen Zeitraum können diese aber auch bei Raumtemperatur gelagert werden. Fragen Sie bitte hierzu Ihren Arzt bzw. unsere Mitarbeiter, die Sie diesbezüglich gerne beraten.
Bei Flugreisen ist die Mitnahme eines gestempelten Dokumentes zu empfehlen, welche die Notwendigkeit des Transportes in deutscher und englischer Sprache erläutert. Bitte erkundigen Sie sich bei unseren Mitarbeitern.
Laborkontrollen sind zur Steuerung und Überwachung der Therapie rheumatischer Systemerkrankungen wichtig und unverzichtbar. Diese werden entsprechend der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie durchgeführt. Im Folgenden werden die wichtigsten Grundlagen beschrieben.
Basistherapien stellen heute die Grundlage des erfolgreichen Umgangs mit den meisten rheumatischen Systemerkrankungen dar. Im Folgenden wird das grundlegende Therapiekonzept der modernen Rheumatologie beschrieben und die wichtigsten Medikamente kurz erläutert.
Hierbei handelt es sich um Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Infekte, Lungen- und Nierenerkrankungen. Diese treten durch den entzündlichen Mechanismus der Grunderkrankungen beim betroffenen Patienten mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auf. Hierdurch sind Patienten mit rheumatischer Grunderkrankung häufiger von den genannten Begleiterkrankungen betroffen, dies mit Komplikationen, welche die Lebensqualität oder gar das Leben selbst bedrohen.
Immunmodulierende Medikamente (DMARDs; disease modifying drugs), welche auch als Basistherapie bezeichnet werden, wurden früher im Rahmen von Operationen fast immer pausiert. Hierdurch besteht aber das Risiko eines für den Patienten nachteiligen Rheumaschubes, wodurch wiederum das OP-Ergebnis negativ beeinflusst wird.
Wiederholt wird in diesem Zusammenhang eine vorhandene Kortison Dosis erhöht bzw. eine Kortison-Medikation vorübergehend angesetzt. Da Kortison in Relation zu den DMARDs Infektions- und Wundheilungsstörungen teils stärker negativ beeinflussen als die laufende DMARD-Therapie selbst, wurden seitens der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (Arbeitsgruppe Pharmakotherapie der DGRH) Empfehlungen für die perioperative Medikation formuliert.
Unter kontinuierlicher Therapie mit immunmodulierenden Medikamenten (DMARDs; disease modifying drugs), welche auch als Basistherapie bezeichnet werden, besteht ein, im Vergleich zum Gesunden, etwas erhöhtes Infektionsrisiko. Allerdings muss dieses mit dem seitens der Grunderkrankung und einer Immobilisation durch diese ebenfalls erhöhten Infektionsrisiko neben dem Therapieeffekt abgewogen werden. Patienten mit einer rheumatischen Systemerkrankung haben im Falle der Krankheitsinaktivität (Remission oder low disease activity) unter dauerhafter immunmodulierender Therapie, also einer Basistherapie, ein geringeres Infektionsrisiko, als Patienten mit hochentzündlicher Krankheitsaktivität.
Im Falle einer auftretenden Infektion sollte aber die aktuelle immunmodulierende Basistherapie für den Zeitraum der Infektion und ggf. auch eine gewisse Zeit darüber hinaus pausiert werden.
Das diesbezügliche Vorgehen sollte individuell ärztlich abgestimmt sein. Bitte kontaktieren Sie hierzu Ihren betreuenden Arzt oder unsere Rheumafachassistenten:innen. Wir geben Ihnen dann rasch die notwendigen Hinweise und Auskünfte.
Unbehandelt haben chronische entzündlich-rheumatische Systemerkrankungen teilweise ein erhöhtes Tumorrisiko. So treten bei hochaktiver Rheumatoiden Arthritis oder auch einem hochaktivem Lupus erythematodes bezogen auf die Lebensdauer und im Vergleich zur Normalbevölkerung Maligne Lymphome leicht gehäuft auf.
Entsprechend der aktuellen Studienlage besteht dieses Risiko bei adäquater Basistherapie (immunmodulierende Therapie, DMARD) und hier sind vor allem die Biologika zu nennen, NICHT. Auch zeigt sich entsprechend der aktuellen Registerdaten unter dieser Medikation KEIN erhöhtes Rezidivrisiko nach überstandener Tumortherapie.
Einzig bei einigen Tumoren der Haut (nicht dem Melanom, dem schwarzen Hautkrebs) finden sich etwas höhere Fallzahlen, wenngleich diese Registerdaten und Studien-Ergebnisse nicht statistisch signifikant sind. Es ist also fraglich, dass es sich hier um einen ursächlichen Zusammenhang handelt.
Biosimilars sind die Nachfolgemittel von bereits vorhandenen biologischen Arzneimitteln – den Biologika.
Hier gibt es einige Besonderheiten.